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Workshop 3: Nitrofrottage

Im dritten Workshop setzten wir uns mit den Arbeiten der Künstlerin Irene Drexl auseinander.

 

"Im Mittelpunkt der künstlerischen Tätigkeit von Irene Drexl steht die Auseinandersetzung mit Räumlichkeit. Dabei geht es ihr vor allem um die Gestaltung von Raum und damit verbunden um die Erfahrbarkeit und visuelle Wahrnehmung räumlicher Strukturen. Für die Umsetzung ihrer künstlerischen Ideen wendet sie sich der dreidimensionalen Skulptur ebenso zu wie dem zweidimensionalen Medium Bild."

(Aus dem Katalog: Ortsbestimmungen)

 

Fotos von architektonischen Elementen, wie z.B. Fassaden, dienen der Künstlerin als Ausgangsmaterial für ihre Nitrofrottagen.

Bei dieser Technik werden Fotografien bzw. Fotokopien mit Hilfe von Lösungsmittel (Nitroverdünner mit Aceton) auf einen saugenden, glatten Untergrund übertragen. Irene Drexl verwendet als Bildträger aber nicht nur Papiere, sondern auch extra von ihr angefertigte Gipsplatten, auf deren Gußfläche sie die kopierten Fotos mit der Methode der Nitrofrottage überträgt. Dabei entstehen Bildträger, die durch ihre Materialität auf Architekturen und Räume referieren.

 

http://limettedesign.de/kunst/kunstframeset.html

 

Mit Handschuhen ausgestattet, probierten wir im Freien mitgebrachte Fotokopien mit Hilfe von Nitroverdünner und acetonhaltigem Nagellackentferner auf alte Buchseiten, Handtuchpapiere und normales Schreibpapier zu übertragen. Mit einem Löffel wurde dabei der Kopiertoner auf den gewählten Bildträger abgerieben.

Diese für alle Jugendlichen neue künstlerische Methode brachte einige ungewöhnliche Ergebnisse hervor und motivierte die Jugendlichen, weiter zu experimentieren und verschiedene künstlerische Techniken wie z. B. Hochdruck mit dieser Methode zu kombinieren.

 

 

Zusätzlich wurden kurz die Arbeiten von Fernando Prats vorgestellt. Der chilenische Künstler reiste für seine Arbeiten in Katastrophengebiete, um vor Ort die Ausmaße der Naturgewalten künstlerisch zu dokumentieren. Dazu verwendet er am Ort gefundene (autochtone) Materialen, Untergründe etc., die er auf große Papierbögen frottiert, schmiert, klebt, malt, vom Regen verwaschen lässt, vom Sturm trocknen u.v.m.

Durch Gespräche mit Bewohnerinnen und Bewohnern, die der Künstler ebenfalls dokumentiert, beginnen die Arbeiten von Prats die Lebensgeschichten der Betroffenen zu erzählen.

Prats war 2011 der chilenische Vertreter bei der Biennale in Venedig. Eine beeindruckende Dokumentation seiner ästhetischen Forschung ("Gran Sur") kann man auf seiner Homepage sehen:  

 

http://www.fernandoprats.cl/gransur.html